Leben und Loslassen

  

 

Wie kam es zu dieser Wanderausstellung?
Nach dem Tod unserer Tochter war ich oft auf dem Friedhof.
Nicht so sehr, weil ich es brauchte, sondern weil ihr Bruder es wollte.
Er legte ein Bild oder ein Butterbrot zwischen die Blumen.
Er verwickelte mich in verzwickte Gespräche und sprach andere Besucher an.
“Bist du auch traurig?” fragte er ganz direkt und: “Wer ist bei dir tot?”
So lernte ich von ihm, dass Friedhöfe nicht Orte der Einsamkeit sein müssen,
dass sie sehr wohl Orte der Begegnung sein können.
 

Urlaub - das beinhaltet für mich auch einen Besuch auf einem Friedhof.
Nicht nur auf dem Markt oder im Museum erfahre ich etwas über das Land
und seine Menschen. Gerade hier, in der Ruhe, gibt es neue Blickwinkel.

In Ungarn entdeckten wir unzählige selbstgezimmerte Bänkchen an den Gräbern.
In Kopenhagen lagen die Menschen auf Wolldecken zwischen den Gräbern und sonnten sich
oder sie verspeisten eine Pizza, um so den Geburtstag oder den Todestag zu feiern.
In Griechenland gab es kein Grab ohne Foto, Schwamm und Putzmittel.
In Wien beobachtete ich einer Witwe, wie sie kraftvoll mit einem Schrubber
die marmorne Gruft bearbeitete.
 

Nach langen Jahren des Sammelns ist eine Ausstellung entstanden,
die nicht in den November gehört, sondern in dem März oder den Mai oder den Oktober.
Diese Bilder sind nicht düster und drohend, sondern tröstlich.
Sie regen zum Nachdenken und zum Gespräch an.
Bilder vom Abschied, von der Endgültigkeit paaren sich mit Zitaten.
Spuren der Liebe sind da, aber auch Verzweiflung und Zorn
oder Dankbarkeit und Zuversicht.

In sanfter Eindringlichkeit laden die Bilder dazu ein, Kommen und Gehen,
Wachsen und Welken neu zu bedenken und immer wieder zu sagen:
Ja - unser Leben ist ein Fest

Steht nicht weinend an meinem Grab!
Ich bin nicht dort unten.
Ich bin tausend Winde, die wehen.
Ich bin das Glitzern der Sonne im Schnee,
Ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn
Ich bin der sanfte Regen im Herbst.

 

Die Fotos sind laminiert und leicht. Sie sind abwaschbar und einfach zu hängen.
Sie können als Mobile an einem Baum oder an einer Wand hängen.
Man kann sie auf den Boden legen und hindurch wandern
oder mit einer bunten Schnur um eine Säule wickeln.
So vielfältig wie die Sprüche, so vielfältig können auch Ihre Gestaltungsideen sein.